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Semper reformanda

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Zwischen 40 und 50 Personen sind der Einladung «Semper reformanda – Nachdenken für die Reformierte Kirche der Zukunft» gefolgt. Fragen aus dem Publikum gaben Ralph Kunz Grund, Aussagen im Referat zu verdeutlichen oder ergänzende Argumente zu formulieren. Im Anschluss an die Veranstaltung traf sich eine interessierte Runde vor der Kirche zum Apéro.

>> Referat

Das gemeinsam gesungene Lied «Herr, nun selbst den Wagen halt» erinnerte daran, dass die Reformation eine Bewegung war. Ihrem Selbstverständnis nach sind die Reformierten, so Ralph Kunz, bis dato eine solche geblieben. «Semper reformanda» erinnert daran, dass weder Amt und Würden noch Ordnung und Raum der Kirche der Reformierten per se heilig sind. «Semper reformanda» sei aber kein Argument dafür, meinte Ralph Kunz, alles in den Grund und Boden zu stampfen und neu zu bauen, erklärt nicht Ent-Wicklung oder Fort-Schritt zum Prinzip, sondern eine Sichtweise: Kirche entsteht da, wo die Bibel ausgelegt wird und aus Hörern Täter des Wortes werden. So war es am Anfang, so auch jetzt und alle Zeit.

Mit eindrücklichen Bildern ging Ralph Kunz durch die 500 Jahre Reformationsgeschichte, nahm uns in einem spannend gehaltenen Vortrag auf diese Reise mit und fand, alles, was er von Gemeinde- und Kirchenentwicklung wisse, lässt darauf schliessen, dass eine lokale Community das Rückgrat der Gemeinde ist und bleiben wird – was nicht ausschliesse, dass in derselben Community verschiedene Formen nebeneinander koexistieren. Die Kirche im 21. Jahrhundert hat nach Meinung von Graham Tomlin, Bischof von Kensington, den Ralph Kunz zitierte, eine Zukunft, wenn sie aufhört, sich ums eigene Überleben zu kümmern, und alles daran setzt, ein Segen für andere zu sein.

Spiritualität und Solidarität seien die beiden Ingredienzen einer zukunftsfähigen religiösen Vergemeinschaftung. Die reformierte Kirche bleibe «Ecclesia semper reformanda», wenn diejenigen, die dazu gehören, zur Bewegung des Jesus von Nazareth stehen. In unsere Zeit übertragen, verwies Ralph Kunz auf das Lied von Mani Matter «Mir hei e Verein», das mit der Strophe endet: «Mir hei e Verein, i ghöre derzue, und d’Lüt säge: Lue dä ghört o derzue, und mängisch gehören i würklech derzue, und i sta derzue.» 

Zum Schluss seiner Ausführungen hielt Ralph Kunz fest, dass er für die Bewegung plädiert habe und bei der Struktur gelandet sei, die Bewegung erlaube, die dem Leben diene und Halt verleihe. Es sei alles eine Frage der richtigen Registrierung. Dann klinge es. «Freut Euch. Wir haben keinen Geist der Verzagtheit, sondern einen der Kraft, der Liebe und Besonnenheit. Das sollen wir bezeugen, davon sollen wir singen und sagen mit allen Registern und Manualen, Lippen- und Zungenpfeifen, auf allen Oktaven, in Quinten und Mixturen vereint mit den himmlischen Chören.»

Das Referat wurde von Tobias Willi durch Zwischenspiele auf den beiden Hausorgeln der KunstKlangKirche aus dem Toggenburg und dem Emmental mit Stücken aus verschiedenen Jahrhunderten musikalisch bereichert.

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Die KunstKlangKirche bringt die heute bedrohte, einzigartige europäische Orgelkultur einem breiteren Publikum näher. Wolfgang Rehn