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Einweihung Kuhn-Kegelladen-Orgel
Die feierliche Einweihung des für die Zürcher Orgellandschaft einzigartigen historischen Instruments begann um 18.45 Uhr mit einem festlichen Apéro für die Spenderinnen und Spender, welche zusammen mit der Accordeos Stiftung die Rekonstruktion des neugotischen Gehäuses der 1889 von Carl Theodor Kuhn für Zürich-Unterstrass erbauten Kegelladen-Orgel ermöglicht hatten. Die 1911 in die Pfarrkirche St-Sigismond in St-Maurice im Wallis transferierte und nun nach Zürich zurückgekehrte Orgel konnte an diesem Abend nach über hundert Jahren wieder in ihrer Heimatstadt klingend zum Leben erweckt werden.
Zu Beginn des Konzertes um 19.30 Uhr begrüsste Dieter Utz, ehemaliger Geschäftsführer von Orgelbau Kuhn AG sowie Mitglied des Projektausschusses der KunstKlangKirche, die hoch interessierte und aufmerksame Zuhörerschaft. In einer bemerkenswerten Ansprache würdigte er die Kegelladen-Orgel und ihre Aufstellung in der KunstKlangKirche. Ausserdem durfte er einen speziellen Gast willkommen heissen: Der weit über 80jährige Georges Athanasiadès, Chorherr der Abtei St-Maurice sowie begnadeter Organist und Orgelsachverständiger, hatte die Kuhn-Orgel an ihrem früheren Standort in St-Maurice, wo sein Vater Organist war, bereits als 10-Jähriger gespielt. Nun kam er in der KunstKlangKirche nach vielen Jahren wieder mit „seinem“ Instrument in Berührung.
Anschliessend beschrieb Gunter Böhme, Mitglied der Geschäftsleitung der Orgelbau Kuhn AG und Leiter des Bereichs «Klang und Restaurierung», die Arbeit aus der Sicht des Intonateurs: Anschaulich zeigte er dabei auf, wie Raum und Instrument sich gegenseitig beeinflussen.
Bevor sich Ludger Lohmann, international gefeierter Organist und Orgelprofessor in Stuttgart, an die Kegelladen-Orgel setzte, erzählte er von seinem persönlichen Zugang zum Instrument während seiner Übezeit und erläuterte, wie er die Werke des Abends musikalisch und klanglich umzusetzen gedenke.
Einfühlsam auf das Instrument abgestimmt, wählte Ludger Lohmann sein Programm mit Werken der deutschen Orgelromantik aus. Bei der Registrierung unterstützten ihn zwei Mitglieder der Fachgruppen und des Freundeskreises der KunstKlangKirche, Tobias Willi und Michael Meyer. Die Zuhörenden konnten dabei miterleben, wie es Ludger Lohmann auf hervorragende Weise gelang, die vielfältigen Möglichkeiten der Kegelladen-Orgel auszuloten. Mit den Choralvorspielen «Allein Gott in der Höh' sei Ehr» BWV 676 und «Erbarm' dich mein, o Herre Gott» BWV 721 von Johann Sebastian Bach als Zugaben zeigte der mit unzähligen Orgeln auf der ganzen Welt vertraute Organist, dass sich die romantisch disponierte Kuhn-Orgel ebenso eignet, Werke des Barock adäquat umzusetzen.
Den abschliessende Apéro nutzten die Konzertbesucherinnen und –besucher, unter denen sich nicht nur Orgelverständige befanden, zum regen Austausch. Man war sich einig: Mit der Aufstellung der historischen Kegelladen-Orgel ist das aussergewöhnliche Projekt KunstKlangKirche Zürich bei seiner Umsetzung einen grossen Schritt vorangekommen.
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